Datum: 11 April 2013
KERKRADE - Auf dem Limburgischen Bauernhof im GaiaZOO sind heute vier Ferkel des sogenannten Limburgischen Klosterschweins angekommen. Diese Rasse wird auch das Livar Klosterschwein genannt. Das Livar Klosterschwein ist ein sehr kräftiges, buntgeschecktes Schwein der Freilandhaltung. Ursprünglich stammt es von der jahrhundertealten Abtei Lilbosch in Echt. Im Klostergarten und in den anderen Bauernhöfen mit Freilandhaltung werden die Schweine heute wieder artgerecht gehalten.
Auch im GaiaZOO haben die Tiere weitläufige Gehege, die der natürlichen Umgebung nachempfunden sind. In ihrem neuen Zuhause haben die Schweine genügend Auslauf, und sie können sich nach Herzenslust im feuchten Schlamm Suhlen. Das ist die Lieblingsbeschäftigung der Schweine.
Ökologisch erzeugtes Fleisch
Die Grundlage der Livar Rasse ist das heimische niederländische Hausschwein. Weil sie eine erstklassige Fleischqualität erhalten wollten, haben die Züchter diese Rasse mit einigen anderen heimischen Schweinerassen aus dem In- und Ausland gekreuzt. Aus diesem Grund hat jetzt jedes Livar Schwein eine andere Farbe: es gibt schwarze, braune, graue und auch rosafarbene Tiere.
Seit jeher werden Schweine als Haus- und Nutztiere für ihr Fleisch gehalten. Früher hatten Landwirte oder Familien einige Schweine, die ums Haus liefen, und die für den eigenen Verbrauch geschlachtet wurden. Heutzutage aber, werden die meisten Schweine in großen Schweinemastanlagen gehalten. Dort leben viele Tiere gemeinsam auf engstem Raum, ohne Auslauf. Sie bleiben ganzjährig in den Ställen und sehen während ihres kurzen Lebens nie das Tageslicht. Aus Sicht des Tierschutzes ist das nicht artgerecht und deshalb lehnen wir das ab. Denn naturgemäß halten sich Schweine am liebsten im Freien auf. Die Borstentiere lieben es, in der Erde nach Nahrung zu wühlen und sich im Schlamm zu wälzen, um ihre empfindliche Haut gegen Sonnenbrand und Insektenstiche zu schützen.
Der Stiftung, die sich um den Erhalt des Livar Schweines kümmert, ist es wichtig, das Limburgische Klosterschweine sich wieder in ihrem natürlichen Verhalten entfalten können, und das sie Stressfrei leben können. Im Schlamm oder in den großzügigen Ställen mit ausreichendem Stroh können sie nach Nahrung wühlen. Sie bekommen vegetarisches Futter (Weizen, Rogge, Gerste und Hafer, alles von limburgischem Boden ). Gleichzeitig sind die Fahrten vom Bauernhof zu den kleinen, handwerklichen Schlachthöfen kurz ( Höchstens anderthalb Stunden), alles damit die Schweine so wenig wie möglich Stress ausgesetzt werden. Dank dieser natürlichen Haltung ist auch das Fleisch der Livar Schweine ganz besonders zart und saftig.
Die Livar Schweine im GaiaZOO bleiben Eigentum der Livar Stiftung. Wenn die Ferkel ausgewachsen sind, dann werden sie geschlachtet, im Rahmen des ökologisch erzeugten Livar Biofleischprogramms, und zu diesem Zeitpunkt wird es im GaiaZOO wieder neue Ferkel geben.
Man lernt ZOO
Für einen modernen Tierpark wie GaiaZOO ist Bildung eine der wichtigsten Aufgaben. Dazu gehört nicht nur die Lehre und Aufklärung über exotische Tierarten und Naturschutz, sondern auch die Erklärung der eigenen Umgebung und des Lebensstils in der Region. Der Tierpark in Limburg hält es für wichtig, ihren (jungen) Besuchern zu erklären und zu zeigen wo unsere Nahrung herkommt. Seit vergangenem Jahr gibt es zum Beispiel im Streichelzoo ein interaktives elektronisches Spiel. Zu den Produkten, die man im Geschäft kaufen kann ( (Käse, Honig, Fleisch ) müssen die Teilnehmer das Tier suchen, welches dieses Produkt liefert ( Kuh, Biene, Schwein). In Kürze wird es auch eine „ interaktive Kuchenplatte“ geben. Bei diesem Spiel suchen die Kinder dann zu den verschiedenen Obstkuchen, das passende Obst und den dazugehörenden Obstbaum. Die Neuankunft der Livar Schweine mitsamt ihrer artgerechten Haltung im GaiaZOO, passt ganz genau in diese Zielrichtung.
Weitere Informationen über Livar finden sie unter www.livar.de